Die Eiche
Architektur der Begegnung
Der Lübecker Hansahafen führt ruhiges Wasser. Sanfter Wind weht um die Backsteinfassaden zahlreicher geschichtsträchtiger Gebäude. Im Zentrum der Altstadt ein imposanter Klinkerbau mit verzierter Holzpforte: das Kolumbarium im alten Kornspeicher „Die Eiche”. Der individuelle Umgang mit dem Tod – eingebettet in die Kultur der Stadt Lübeck, soziologisch breit verortet, begleitet von wohl kuratierter Kunst – manifestiert sich an einem Ort mit einer ganz eigenen Philosophie.
Zusammenarbeit mit Tiefgang
Einen Ort der Besinnung schaffen. Mitten unter den Toten – mit Platz für Gespräche und Gedanken. Dieser Aufgabe widmen wir uns bei der Architektur und Innenraumgestaltung des Kolumbariums im alten Kornspeicher „Die Eiche”, wo insgesamt etwa 3.300 Urnen einen Platz finden und den Verstorbenen in würdigem Rahmen gedacht werden kann. Für diesen besonderen Ort haben wir das Konzept entwickelt und gestalten Räume und Möbel, die diesem Wunsch gerecht werden und eine respektvolle Brücke schlagen zwischen Geschichte und Moderne.
Leistungsphasen: LPH 1 – 9 |
Gesamtfläche: 1400 m² |
Projektstand: Ausführungsplanung |
Eröffnung: 2022 |
Bauliche Gestaltung, die das Herz bewegt
1873 als Kornspeicher errichtet und lang genutzt, gliedert sich der typisch hanseatische Klinkerbau des Kolumbariums in den Saum der Lübecker Altstadt ein. Diesen architektonischen Schatz sanieren wir von Grund auf über die sieben Stockwerke hinweg, ohne dabei seinen wahrhaftigen Kern außer Acht zu lassen. Für die Innengestaltung haben auch wir tief in uns hineingehorcht. Integrieren zahlreiche historische Elemente wie zum Beispiel etagenübergreifende Dielenböden respektvoll in das Neue. So entsteht eine Gedenkstätte mit Seele, der den Charakter des Vergangenen ehrt.
Das Innere nach außen gekehrt
Neben der umfangreichen architektonischen Aufarbeitung der historischen Bausubstanz stammen auch die Designkonzepte für die unterschiedlichen Räume und Möbel aus dem Hause atelier 522. Stilistisch unterschiedliche Einflüsse aus der Vergangenheit verschmelzen mit dem Heute, welche die Einzigartigkeit der Eiche formen und beständig in die Zukunft tragen. Ein würdevoller Ort, an dem nicht nur 3.300 Urnen einen Platz finden – auch Skulpturen, Gemälde und Objekte von weltbekannten Künstlern wie Herman de Vries, Aron Demetz, Madlaina Lys oder Lilla Tabasso. Werke, die sich mit dem Thema Tod in besonderer Weise auseinandersetzen.
Still stehen
Ob mit wertigem Holz oder versilbertem, mundgeblasenem Glas verkleidet – die Konzeption der unterschiedlich großen Urnenkammern lässt den Angehörigen der Verstorbenen sanften Raum für die äußere Einbindung persönliche Gegenstände. Inseln der Erinnerung, eingebunden in einem historischen Ort, der seine Wandlung vom Korn- zum Gedächtnisspeicher vollzogen und eine neue sinnhafte Bestimmung gefunden hat.
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